Wien, kurz vor der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten. Arthur Kirsch, ein jüdischer Schauspieler, spielt in der Rolle des Shylock in Shakespeares „Kaufmann von Venedig“. Die Premiere muss wegen antisemitischer Krawalle im Publikum abgebrochen werden. Kirsch ist gezwungen, nicht nur das Theater, sondern auch das Land zu verlassen.
Einige Zeit später bewirbt sich ein Tiroler Bergbauer als Benedigt Höllrigl um eine Anstellung im selben Theater in Wien. Bei seiner Vorstellung trägt er eine Szene von Wilhelm Tell vor und wird sofort engagiert. Die Nationalsozialisten sind begeistert von diesem Naturtalent, was sie aber nicht wissen – dieser Tiroler ist eigentlich Arthur Kirsch, der wie der biblische Daniel in der Löwengrube zurückgekehrt ist, um sich zu rächen und zu beweisen, dass der Arianismus der Nationalsozialisten vollkommen sinnlos ist. Doch seine Köpenickiade dauert nicht lange. Der Bühnenmeister und andere Schauspieler haben ihn schon als Arthur Kirsch erkannt, verraten ihn aber nicht. Die Einzige, die ihn nicht erkennt, ist seine Frau.
Aber es fehlt ihm am Ende der Mut, um seine Idee abzuschließen.
Die Vorlage zu Felix Mitterers Satire ist die authentische Geschichte des jüdischen Schauspielers Leo Reuss, der nach Berufsverbot als Kaspar Brandhofer in Wien ein triumphales (wenn auch kurzes) Comeback auf der Bühne feiert. Felix Mitterers Stück ist kein Dokumentarstück. Er nahm den historischen Fall zum Anlass für sein Theaterstück, das den Traum vom Sieg des kleinen Mannes über die Mächtigen erfüllt.